Kampfmittelfund

Datum: 28. Juli 2014 um 10:03 Uhr
Alarmierungsart: Vollalarm ohne Eile
Dauer: 5 Stunden 30 Minuten
Einsatzart: TH  > TH KMF 
Einsatzort: Hasloh, Garstedter Weg
Fahrzeuge: LF 16/12 (außer Dienst) , MTW T4 (außer Dienst) , MZF 
Weitere Kräfte: BF Hamburg: GRTW , Kampfmittelräumdienst Kiel , Kreisbrandmeister , NEF , Notarzt 


Einsatzbericht:

Am Montag früh sind Garten-und Landschaftsbauer bei Arbeiten auf einem Privatgrundstück im Garstedter Weg bei Handgrabarbeiten im Garten auf eine Handgranate gestoßen. Als um 10 Uhr die Meldung bei der Polizei einging, bei Gartenarbeiten wäre ein unbekannter Gegenstand beschädigt worden, der jetzt stark qualmen würde, eilten Polizei und Freiwillige Feuerwehr Hasloh bei zunächst unklarer Lage zum Einsatzort. Dort wurden umgehend vorsorglich sämtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Polizei sperrte den Bereich ab und warnte per Rundfunkdurchsagen vorsorglich die Bevölkerung, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Wie später Kampfmittelräumexperten des Landeskriminalamtes Kiel bestätigten, hatte sich eine britische Nebelhandgranate aus dem 2. Weltkrieg vollständig entleert. Der Nebel war als Rauchschwade aufgestiegen.

Arbeiter waren beim Anlegen des Gartens an einem Neubau auf die Granate gestoßen und hatten diese ungewollt beschädigt. Wie die Experten mitteilten, war die Granate in einem äußerst schlechten

Zustand und daher auch leicht zu beschädigen. Weil insgesamt zehn Personen zum Zeitpunkt der Entleerung in unmittelbarer Nähe waren, wurden sie von Rettungskräften untersucht, um mögliche Verletzungen festzustellen. Auch ein Notarzt war vor Ort. Der ABC-Dienst des Kreises war mit dem Modul Dekontamination Personen (Dekon-P) einbezogen worden. Die Betroffenen wurden dekontaminiert, d. h. es gab eine Dusche mit Kleidungsaustausch. Von den zehn Personen hatte einer der Arbeiter Beschwerden. Er verspürte Haut-und Atemwegsreizungen sowie Schwindel.

Bei der Beschädigung der Handgranate reagierte laut Informationen des Kampfmittelräumdienstes der weiße Phosphor an der Luft und vernebelte. Bei direktem Kontakt kann der Nebel Hautreizungen und

Atemwegsreizungen auslösen. Gesundheitliche Folgen sind in der Regel aber nicht zu erwarten. Die zehn von den Untersuchungs-und Vorsorgemaßnahmen betroffenen Personen, darunter zwei Polizeibeamte, kamen anschließend vorsorglich zur Beobachtung in Krankenhäuser.

Für die Bevölkerung gab es – wie sich durch das Ergebnis klarstellen lässt – zu keiner Zeit gesundheitliche Gefahren. Die Warnmeldung Türen und Fenster zu schließen, konnte bereits vor

Eintreffen des Kampfmittelräumdienstes aufgehoben werden.

Um 12.30 Uhr war die Granate (in der Größe einer Farbspraydose) von einem Experten des LKA aufgenommen worden.

Quelle KFV Pinneberg